ORANGE Parteigründung. Fazit.

Nochmals einen herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt und die Parteigründung ermöglicht haben. Die Mühen der Ebenen sind immer erahnbar, aber kaum sichtbar. Vor uns liegt viel Arbeit, die wir jetzt gemeinsam und gern angehen. Der Nachmittag der Parteigründung verlief mit vielen Überraschungen. Wir wussten, dass am Brandenburger Tor aufgrund des vielfach historischen Datums natürlich zahlreiche Menschen zu erwarten waren, waren dann aber doch überrascht, dass es erheblich mehr als erwartet waren. Unser großes Doppelplakat war nicht zu übersehen und zog natürlich viele Neugierige an.

Eine deutsche Studentin übersetzte 2 Franzosen den Begriff „De-Legitimierung“. Ein Mann erklärte seiner Freundin besserwissend: „Die Partei Orange gibt es ja gar nicht.“ Uns begegnete viel Lächeln, viele Daumen, die nach oben zeigten und wir bekamen vielen Beifall zu unserer Forderung nach „Meinungsfreiheit“. Ein junger Mann schüttelte den Kopf und meinte: „Parteien sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Das System muss verschwinden.“ Er entfernte sich und wiederholte dabei mehrfach die Worte: „Bla, Bla, Bla.“ Wir standen mitten in der gutgelaunten Menge.

Es wurde natürlich viel zu früh dunkel, bis wir uns endlich am Brandenburger Tor einfanden. Schon bei der Hinfahrt in der U-Bahn registrierten und reflektieren viele Mitfahrer unser Plakat, ermutigten uns, ließen sich Visitenkarten geben oder wollten auch wissen, wann und wo wir denn beginnen würden und fotografierten entweder uns oder auch nur unser Plakat.

Ein Kind fragte seinen Vater: „Dürfen die das?“ Der Vater antwortete: „Der Mann hat ja recht,“ ging aber dann schnell weiter. Der Grundtenor bei aller Zustimmung schien jedoch der, dass man Angst hatte, sich öffentlich zu äußern. Rückfragen wich man oft lächelnd aus. Es schien, als ob man nicht einer möglichen Kontaktschuld ausgesetzt sein wollte.

Wir waren an die Äußerungen des Arztes Dr. M. Nehls erinnert, der in seinen Beiträgen vielfach über das Thema „Angst und Indoktrination“ schreibt. Keiner wollte sich mit uns oder dem Plakat fotografieren lassen, auch die, die uns die Hände schüttelten, wollten anonym bleiben und nicht namentlich erfasst werden.

Eine Passantin meinte, dass Parteien die Themen, wie die auf unserem Plakat aufgriffen, schnell diffamiert würden, und wir müssten aufpassen. Mehrfach äußerten andere Passaten einfach nur sinngemäß, wie „naiv“ und „unzeitgemäß“ man doch wäre, ein solches Projekt überhaupt anzugehen.

Uns fiel auf, dass die Zustimmung, die wir erhielten, erheblich mehr von älteren als von jüngeren Menschen kam, was auch das eine oder andere sinngemäße: „Ihr habt ja keine Ahnung“ einiger jüngerer Passanten widerspiegelte. Es schien, als ob sich zwischen den Generationen eine erkennbare neue Mauer aufbaute, und das an einem Tag, an dem der Fall und die Öffnung der Mauer gefeiert wurden.

Die Erfahrungen älterer Menschen werden mehr belächelt als ergründet. Als wir schließlich weitere Mitglieder per Zoom einbinden wollten, funktionierte das leider nicht, was natürlich schade war, da wir so die wunderbare Stimmung des Tages nicht wiedergeben konnten. Wenigstens konnten wir einige per Facetime erreichen.

Wir sind froh, dass wir dann schließlich die Parteigründung öffentlich und unter freiem Himmel inmitten der Menge vollziehen konnten, auch, wenn es uns nicht möglich war, alle in den Moment einzubinden, die wir gerne einbinden wollten.

ORANGE ist jetzt real. Vor uns liegt die große Aufgabe: Wahrheit, Freiheit und Demokratie wieder in den gebührend auf die Beine zu bringen, wie unsere Gesellschaft das braucht, um in die Zukunft gehen zu können.

Der Termin der Bundestagswahl hat sich vom 28. September 2025 auf den 23. Februar 2025 verschoben, so wie das schon einmal der Fall war, als wir vor einigen Jahren Orange erstmals gründen wollten.

Dies hindert uns jedoch nicht daran, die Partei ORANGE mit einer kräftigen Basis und Struktur solide aufzubauen, da das „Nach der Wahl“ stets das „Vor der Wahl“ ist. Unsere Grundthemen „Wahrheit“ und „Freiheit“ sind schließlich zeitlos und haben nichts an ihrer Aktualität verloren.

Des Weiteren haben wir den Eindruck, dass die Wahl am 23. Februar 2025 nur eine „Zwischenwahl“ sein wird. Aktuell gründen sich außer uns einige Parteien, für die dieser vorgezogene Termin ebenfalls verfrüht kommt. Alle neuen Parteien stehen vor dem gleichen Problem:

Es gibt aktuell keine mögliche Koalition von Parteien, die die anstehenden Probleme wird lösen können. Die Wahl am 23. Februar 2025 wird vermutlich dazu führen, dass eine CDU-geführte Koalition die „neue“ Regierung bilden wird. Es scheint aber auch, dass es dennoch im Herbst 2025 erneut zu Neuwahlen kommen wird, da die anstehenden Aufgaben nicht von der „neuen“ Regierung, mit alten Ansätzen bewältigt werden können.

Wir wollen daher für den Herbst 2025 sowie für jede weitere folgende Wahl gut aufgestellt und bereit sein und an diesen Wahlen teilnehmen, egal ob es sich dabei um Bundestags- oder Landtagswahlen handeln wird. Es gibt sehr viel zu tun.


Berlin, den 13. November 2024

Franco Müller
Parteivorstand, Partei ORANGE